Gemeinde Heilig Geist: Gedenkfeier für die Lübecker Märtyrer

Eingereicht von dstonjek am 15. Nov 2011 - 10:04 Uhr

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Am Donnerstag, 10.11.2011 um 18.30 Uhr, fand in der Hl.Geist-Kirche die 1. Gedenkfeier für die Lübecker Märtyrer, die katholischen Kapläne J. Prassek, E. Müller, H. Lange und den evangelischen Pastor K.E. Stellbrink, für alle katholischen Kirchengemeinden der Stadt Georgsmarienhütte, statt.

Das Kirchenschiff war in gedämpftes Licht getaucht, der Altarraum aber hell erleuchtet, am Altar selbst waren große Fotos der 4 Geistlichen zu sehen. Pfarrer Walterbach verlas in Gegenwart von Pastor Woldering in der Krypta das "Martyrologium", welches 1958 in Lübeck entstanden ist und jedes Jahr vor dem Gedenkgottesdienst verlesen wird. Die Gemeinde hörte mittels Lautsprecherübertragung mit. Anschließend kamen die beiden Geistlichen in purpurroten Meßgewändern ( die liturgische Farbe der Märtyrer ) aus der Krypta nach oben in die Kirche.
Zum Eingang und auch während der Hl. Messe spielten Franziska und Leonhard Rees Werke von Joh. Seb. Bach und Ignaz Pleyel auf dem Violoncello, was dem Gottesdienst eine besonders feierliche Note verlieh.
Anstelle der Predigt wurde aus den Briefen der Märtyrer an ihre Familien vorgelesen, die sie kurz vor ihrer Hinrichtung geschrieben hatten. Die 4 Lübecker Geistlichen mußten sterben, weil sie gegen das unmenschliche Nazi-Regime waren. Weil sie eine andere Meinung hatten, weil sie sich um ihre Gläubigen, aber auch um Zwangsarbeiter und Andersdenkende kümmerten, wurden sie nach langer Haft im Minutenabstand 1944 enthauptet.
1963, als in vielen Schulen im Fach Geschichte das sogenannte III. Reich und die Greueltaten der Nazis noch "totgeschwiegen" wurden, entschlossen sich der damalige Pfarrer von Oesede, Dr. Beckmann und sein junger Kaplan Dieter Woldering, die im Zuge des Neubaus der Kirche Hl. Geist geplante Krypta dem Andenken an die  Lübecker Märtyrer zu widmen. Was damals geschehen ist, darf niemals vergessen werden, war ihr Credo. So entstanden auf der Basis ihrer Ideen die sehenswerten Fresken  an 3 Wänden der Krypta, die Zeugnis geben vom Leiden Jesu Christi und von der menschenverachtenden Verfolgung, Folter, Verurteilung und Tod von Menschen durch den Nationalsozialismus. Niemand konnte damals wissen, daß die 3 katholischen Kapläne Prassek, Müller und Lange im Jahre 2011 seelig gesprochen würden.
Am Schluß der Hl. Messe wurde das Gedenklied für die Lübecker Märtyrer " Wohl, denen die da wandeln..." gesungen.
Anschließend lud Monika Flaßpöhler vom Pfarrgemeinderat Hl. Geist alle Teilnehmer  zu einem kleinen Imbiß in den Saal unter der Kirche ein. Dort war Gelegenheit zur Reflektion des Erlebten und zum gegenseitigen Gedankenaustausch gegeben. Wer wollte, konnte vorher noch die Krypta besichtigen und sich von Pastor Woldering sachkundig Fragen beantworten lassen.
Alle Leser, auch Sie, sind am 10.11.2012 zum 2. Gedenkgottesdienst für die Lübecker Märtyrer in Hl. Geist, herzlich eingeladen.

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