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Sonntagswort

Sonntagswort: Vierter Fastensonntag – 30./31.03.2019

Eingereicht von markus am 29. Mär 2019 - 05:00 Uhr

Lukas 15,1-3.11-32 - Die traurigste Gestalt im Gleichnis vom verlorenen Sohn ist der ältere Bruder. Nicht allein, weil er nicht vergeben kann; nicht allein, weil er nicht teilen kann, sondern, weil er – so paradox das klingt – nicht nehmen kann.
Er gönnt dem jüngeren Bruder nicht das herzliche Willkommen des Vaters, die bedingungslose Vergebung des Vaters, weil er sich selbst nichts gönnen kann.
Er beschwert sich beim Vater, dass dieser für den Heimkehrer das Mastkalb schlachten lässt, aber für ihn nicht einmal ein Ziegenbock da gewesen wäre. Darauf antwortet der Vater: Alles, was mein ist, ist dein.
Der ältere Sohn hätte sich also nur zu nehmen brauchen, doch das hat er sich nicht getraut. Zuallererst steht er sich mit seiner Engstirnigkeit selbst im Weg. Er gönnt sich selbst nichts, und deshalb darf auch der Vater nicht großzügig sein.
Eine Verhaltensweise, die es wohl auch unter Christen gibt. Anderen nicht vergeben zu können, weil man selbst nicht mit der Vergebung Gottes rechnet. Anderen nichts zu gönnen, weil man sich selbst alles versagt.
Wer das Leben als freudlose Pflichterfüllung ansieht – wie der ältere Sohn – dem fällt es schwer, anderen Menschen Freude zu schenken. Doch so hat sich Gott die Menschen nicht gewünscht.

Einen schönen Sonntag und eine gute Woche
wünschen die Mitglieder des Pastoralteams