Sonntagswort: 25. Sonntag im Jahreskreis – 19./20.09.2020

Eingereicht von MK am 18. Sep 2020 - 05:00 Uhr

Matthäus 20,1-16
Wieder einmal ist es ein Gleichnis, in dem Jesus alle bekannten Verhaltensmuster kräftig gegen den Strich bürstet. Viele Menschen denken heute: „Ich bin ein Mensch, der Dinge gerne geregelt und kalkulierbar hat; der gerne Leistung nach Art und Dauer gerecht abgegolten weiß. Für mich und für andere.“
Aber Gott ist anscheinend anders, und damit wir es doch endlich einmal begreifen, braucht es dieses Gegen-den- Strich-bürsten. Gott entzieht sich, und er ist nicht berechenbar oder kalkulierbar. Doch, in gewisser Weise schon, und zwar in einem Punkt: Wenn es um Großherzigkeit und Barmherzigkeit geht.
Jesus lässt in seinem Gleichnis den Gutsherrn fragen: „Bist du neidisch, weil ich zu anderen gütig bin?“ –
Vielleicht sagen sich viele: „Manchmal kann ich es gar nicht haben, wenn es andere scheinbar leichter haben und mit dem weitermachen, was ich eingebracht habe.“
Wenn ich mir das zugestehen kann, dann merke ich, dass ich „beide Seelen in meiner Brust“ habe. Die Seele dessen, der sich ausgenutzt fühlt, weil er mehr investiert hat. Aber auch die Seele dessen, der vergebliches Warten kennt und dann spät, aber doch zum Zug kommt.
Gott ist großzügig und barmherzig – mit dem einen und mit dem anderen.

Einen schönen Sonntag und eine gute Woche
wünschen die Mitglieder des Pastoralteams

  • Sonntagsbrief vom 20. September 2020 [1]
Links
  1. https://www.pggo.de//index.php?module=MediaAttach&func=download&fileid=563