Sonntagswort: 4./5. Sonntag im Jahreskreis – 30./31.01. und 06./07.02.2021

Eingereicht von MK am 29. Jan 2021 - 05:00 Uhr

Markus 1,21-28
Die Geschichte der Synagoge ist ungemein spannend. Wann und wo sie entstanden sind, ist in der Forschung höchst umstritten. Nicht wenige Exegeten meinen, dass das, was das Markusevangelium als Synagoge bezeichnet, wenig mit dem zu tun hat, was wir heute unter einer Synagoge verstehen. Weil zurzeit Jesu das religiöse, kultische Leben auf den Tempel in Jerusalem konzentriert war.

Wohin Jesus in Kafarnaum gegangen ist, war wohl eher ein allgemeiner Versammlungsraum nicht nur der religiösen, sondern auch der politischen Gemeinde. Und dort lehrt Jesus mit Vollmacht. Nicht in den engen Grenzen von Religion und Kult, sondern offen vor allen Augen und Ohren. Dass Religion auf den religiösen Bereich oder gar auf das Privatleben zu beschränken sei, war den Menschen damals völlig fremd.

Kann es sein, dass nicht wenige Religion aus dem öffentlichen Leben verbannen möchten, weil sie eine „Lehre mit Vollmacht“ befürchten, die Sand ins gut laufende Getriebe von Staat, Gesellschaft und Wirtschaft streuen könnte. Und wie gehe ich selbst damit um? Beschränke ich Jesu Worte auf mein religiöses Leben oder lasse ich auch den Alltag von ihnen prägen? Diese Trennung funktioniert nicht. Wenn ich Jesu Worte ernst nehme, kennt seine Vollmacht keine Grenzen.

Einen schönen Sonntag und eine gute Woche
wünschen die Mitglieder des Seelsorgeteams

  • Sonntagsbrief vom 31. Januar und 7. Februar 2021 [1]
Links
  1. https://www.pggo.de//index.php?module=MediaAttach&func=download&fileid=604