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Sonntagswort

Sonntagswort: Fünfter Fastensonntag – 02./03.04.2022

Eingereicht von MK am 01. Apr 2022 - 05:00 Uhr

Johannes 8,1-11
Ist Jesus ein Provokateur? Einer, der sich leichtsinnig und verwegen über gesellschaftliche Normen hinwegsetzt, die Sicherheit, Klarheit und Anstand bedeuten? Einfach aus Spaß an der Irritation, und das alles noch dazu im Tempel, wo das Heilige wohnt?
Nein, Jesus ist kein Provokateur wie ein Jugendlicher, der ausprobiert, wie man Autoritäten und Regeln infrage stellen kann.
Ja, aber doch: Jesus ist ein Provokateur, einer der her-ausruft und herauslockt, worum es wirklich geht. Einer, der Grenzen überschreitet, der aufrütteln will, wo er Erstarrungen, Verhärtungen, Unbarmherzigkeiten bemerkt. Manchmal muss Jesus da ordentlich rütteln, um Menschen wach zu kriegen.
Wer und was ist das Ziel dieser Begebenheit? Im Mittelpunkt steht eine Frau, die erst zum Schluss des Gesprächs etwas sagen darf. Eine Frau, die entweder leichtsinnig ihre Ehe auf‘s Spiel gesetzt hat – oder die wirklich aus Liebe Grenzen überschritten hat.
Wir wissen es nicht; die Schuldfrage bleibt offen. Aber was nicht offenbleibt, sondern was Jesus ganz deutlich macht, das ist, dass es ihm nicht primär um die Klärung der Schuldfrage geht. Es geht Jesus in seinem Verhalten dieser Frau gegenüber um Nicht-Verurteilung. Und somit gibt er ihr ihre Freiheit und ihre Würde wieder. Wir wissen nicht, wie es mit der Frau weitergeht. Aber Jesus hat in ihr einen Wandel bewirkt.

Einen schönen Sonntag und eine gute Woche
wünschen die Mitglieder des Pastoralteams