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Christkönigsonntag Hochfest – 23. / 24.11. 2013

Eingereicht von markus am 21. Nov 2013 - 19:13 Uhr

Gottes Königsherrschaft wird in einer kleinen Erzählung, in einer Anekdote deutlich. Sie lautet so: „Ein König sollte folgendes Urteil unterschreiben: ,Gnade unmöglich, im Gefängnis lassen!’

Ihm kam das Urteil zu hart vor, weil er an die Zukunft des Mannes und seiner Familie dachte. Er änderte das Urteil um: ,Gnade, unmöglich im Gefängnis lassen!’ Er machte nur eine Kommaverschiebung: So lautete das Urteil auf Freispruch.“

Nur eine Kommaverschiebung. Ähnliches erfährt einer der beiden Schächer am Kreuz. Er erkennt den Gekreuzigten als König an und erfährt Erbarmen. (Lk 23,35-43) Wie oft verschiebt Gott ein Komma auch in unserem Leben, damit wir gerettet, befreit und eines Tages auch erlöst werden. All das ist mehr als nur eine Hoffnung, es ist die Wahrheit, von der Jesus Zeugnis ablegt. Unser Gott und König ist nicht jenseits der Passionen, des vielfältigen Leides, mit dem Menschen konfrontiert werden; nein, unser Gott und König ist mittendrin. Und dadurch ist er ein König, wie kein Mensch König sein kann, und ein Fest ist viel zu wenig, um diesen unseren König zu feiern.

Einen schönen Sonntag und eine gute Woche
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Reinhard Walterbach, Pfarrer
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33. Sonntag im Jahreskreis – 16. / 17.11. 2013

Eingereicht von markus am 15. Nov 2013 - 17:28 Uhr

Die Kirchenkrise ist hausgemacht und wir alle, die wir dazugehören, sind „mitgefangen, mitgehangen“. Was können wir sagen, wenn wir von Kollegen, Freunden und Reportern, den Richtern und Statthaltern von heute, gefragt werden: Wie kannst du denen noch vertrauen?

Wieso sind Sie noch nicht ausgetreten aus diesem Verein? Ich gestehe: Mir fallen die Antworten nicht leicht. Da lohnt es sich schon, in einer stillen Stunde zu überlegen: Warum bin ich eigentlich noch dabei? Wieso folge ich dem, mit dessen Namen und Botschaft so viel Missbrauch getrieben wurde und wird?

Aber es kann nicht darum gehen, fertige Formeln parat zu haben. Denn wenn es dann ernst wird, wenn ich Rede und Antwort stehen, Zeugnis geben muss, dann ist es auch richtig, nicht sofort fertige Sätze ins Gesicht oder Mikrofon zu sagen. Sondern zu erspüren: Was will der Ankläger von mir hören? Was will der Spötter wirklich wissen? Welche Sehnsucht, welche Enttäuschung kommen mir entgegen? Ehrliches Suchen nach persönlichen Worten und hartnäckiges Ringen um ein zaghaftes Zeugnis sind vielleicht mehr geistgegeben als kluge Sätze und schnelle Formeln. Und werden eher geglaubt.

Einen schönen Sonntag und eine gute Woche
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Sonntag im Jahreskreis – 09. / 10.11. 2013

Eingereicht von markus am 08. Nov 2013 - 10:12 Uhr

Wie sollen wir uns die Auferstehung der Toten vorstellen? Die Frage beschäftigt viele Menschen, auch im Neuen Testament. (Lk 20, 27-38)

Wenn einer im irdischen Leben siebenmal verheiratet gewesen ist, fragt ein frommer Mann den Rabbi Jesus, mit welcher dieser Frauen ist er denn dann nach seiner Auferstehung verheiratet? Vielleicht sollte das eine Fangfrage sein. Aber sie kann auch ganz ernst gemeint sein. Jesus jedenfalls nimmt die Frage sehr ernst. Und antwortet überraschend. Es geht im Himmel nicht zu wie auf der Erde, sagt Jesus. Menschliche Maßstäbe und Verhaltensweisen gibt es im Himmel nicht. Der Himmel ist anders als jede Vorstellung, die wir von ihm haben. Alles, was wir auf Erden sind und uns einander erzählen, wird im Himmel ganz anders sein.

Die Antwort befriedigt uns vermutlich nicht, aber sie ist gut. Vom Himmel wissen wir nur, dass es ihn gibt und dass Gott in ihm das Sagen hat. Und wo Gott bedingungslos das Sagen hat, da gelten menschliche Maßstäbe nicht mehr. Da gilt eine Liebe, von der wir auf Erden nur die Schatten kennen, bestenfalls. Es gelten nur der liebende Gott und seine Maßstäbe. Da werden wir uns wundern, bis zur Anbetung.

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31. Sonntag im Jahreskreis – 02. / 03.11. 2013

Eingereicht von markus am 01. Nov 2013 - 12:52 Uhr

Nicht dort, wo es sowieso reibungslos läuft. Nein, dort nicht. Dort, wo alles verloren scheint. Wo Menschen sich verrannt haben in Ausweglosigkeit, in Machtspiele, in Schuld. Wo Hoffnungen enttäuscht und Pläne durchkreuzt werden. Wo man sich nur die Finger verbrennen oder schmutzig machen kann. Wo man damit rechnen muss, dass man für seinen Einsatz hinterher geprügelt wird. Dort war der Platz des Jesus von Nazaret. (Lk 19,1-10)

Er ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist. Mitten im Unheil hat er gesucht und gefunden, was heil und ganz ist. Bedingungslos, entschieden und klar hat er sich auf die Kehrseiten und Widersprüchlichkeiten dieser Welt einge-lassen.

Moralische Urteile aus sicherer Distanz oder gesicherte Theorien, wie die Welt zu funktionieren hätte, waren nicht sein Ding. Auch wir werden dem Reich Gottes nur dann unseren Dienst erweisen, wenn wir uns einlassen. Wenn wir bereit sind, uns die Finger schmutzig zu machen. Wenn wir dort nach Gott suchen, wo der Platz des Jesus von Nazaret war. Umso größer wird die Freude sein, wenn auch wir mitten im Unheil finden, was heil und ganz ist.

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30. Sonntag im Jahreskreis – 26. / 27.10. 2013

Eingereicht von markus am 25. Okt 2013 - 12:28 Uhr

Heute ist von der Gerechtigkeit die Rede, auch wenn sie im Gleichnis selbst kaum mehr vor-kommt. (Lk 18,9-14)

Von zwei Männern ist die Rede. Wem gehört Jesu (und auch meine) Sympathie? Dem, der versucht hat, sein Leben zu ordnen und nicht auf krummen oder gar gebrochenen Wegen zu gehen? Oder dem, der andere ausgebeutet hat, der aber hier nicht viel sagt und der jetzt um Gnade und Erbarmen bittet? Schwer zu sagen, wer „recht hat“, wem also Gerechtigkeit zugesprochen wird.

Auf jeden Fall vermeidet Jesus einfache Lösungen und bringt lieber zum Nachdenken. Aber er macht deutlich, wem er sich zuneigt, wem seine Sympathie gilt.

Ein Schlüssel könnte sein, dass der zweite Mann seine Augen zum Himmel heben möchte, dass er also seinen eigenen kleinen Radius durchbrechen und sich auf Gott hin öffnen will. Und dass er sich als gnadenbedürftig wahrnimmt und das auch ausspricht. Damit tut sich eine neue Form der Gerechtigkeit auf, und der zweite Mann geht als Gerechter nach Hause. Ist es nicht auch meine Sehnsucht – ob geordnet und stark oder ungeordnet und bedürftig, dass mir Gott und die Menschen und das Leben gerecht werden?

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29. Sonntag im Jahreskreis – 19. / 20.10. 2013

Eingereicht von markus am 18. Okt 2013 - 11:31 Uhr

Wenn selbst ein ungerechter Richter sich von der Beharrlichkeit einer Witwe erweichen lässt, um wie viel mehr wird uns Gott erhören, wenn wir ihn bitten. (Lk 18,1-8)
Beharrlichkeit im Gebet meint dabei nicht das Machen vieler Worte, sondern die Nachhaltigkeit des Betens. Was ist uns wirklich so wichtig, dass wir es Tag für Tag im Gebet vor Gott bringen und was sind nur „Eintagsfliegen“ an Wünschen und Ängsten – heute immens wichtig und morgen fast schon vergessen?

Ich glaube, nur im Beten selbst lerne ich das Beten, unabhängig davon, ob ich mit eigenen Worten bete oder mir Worte aus dem reichen Gebetsschatz der Kirche leihe.

Theoretisch beten geht nicht. Dabei ist Beten ein Lernprozess, der Zeit braucht und Kontinuität; feste Tageszeiten, einen gleichen Ort. Ein guter Vorsatz könnte sein: Eine Viertelstunde pro Tag reserviere ich für das Gespräch mit Gott. Und wenn mir in dieser Viertelstunde die Worte fehlen, halte ich die Stille aus oder leihe mir fremde Worte, einen Psalm zum Beispiel, auf den ich mich einlasse, auch wenn mir die Worte fremd bleiben. Und ich versuche mich absichtslos zu machen.

Zunächst möchte ich einfach nur für und vor Gott da sein. Dann kommen mir oft Gedanken des Lobens und des Dankens. Und dann ist der Boden bereitet für meine Bitten.

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27./28. Sonntag im Jahreskreis – 05. / 06.10. und 12. / 13.10. 2013

Eingereicht von markus am 03. Okt 2013 - 20:09 Uhr

Wenn Jesus in Bildern spricht, dann hat das manchmal Wucht. Er spricht davon, dass Glaube nichts anderes ist als: Tun, was nötig ist. Tun, was verlangt wird. Verlangt wird dienen. Nichts Großes also. Aber das Dienen richtig, aufrichtig und mit ganzem Einsatz. (Lk 17,5-10)

Nicht um sich selbst aufzugeben gibt es diese Hingabe, sondern um den Willen Gottes zu tun. Wer glauben will, soll dienen. Alles andere findet sich dann im weiten und weisen Reich Gottes. Vermutlich gefällt das vielen nicht. Das war auch zur Zeit Jesu so.

Die Jünger haben eine harmlose Bitte an Jesus: Stärke unseren Glauben! Aber Jesus sagt nicht ein-fach dies oder das, sondern er sagt es grundsätz-lich: Glaube versetzt Maulbeerbäume und Berge. Wer das erleben will, gehe mit offenen Augen in seine Welt und diene: Ungefragt, vorbehaltlos, hingebungsvoll.

Glauben ist ‚Sich finden‘ durch Dienen. Wer das nicht glauben kann, dem ist nur mit einem zu helfen: Bitte, versuch es. Und du wirst hören, sehen und fühlen, wie der allmächtige Gott dich trägt. Gott, der die Berge und Bäume versetzen kann, ist im Leben dein Diener.

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26. Sonntag im Jahreskreis – 28. / 29.09.2013

Eingereicht von markus am 27. Sep 2013 - 10:08 Uhr

„Zwischen uns und euch ist ein tiefer, unüberwindlicher Abgrund, sodass niemand von hier zu euch oder von dort zu uns kommen kann, selbst wenn er wollte“, sagt Abraham zu dem Reichen. (Lk 16,19-31)
Ein tiefer, unüberwindlicher Abgrund scheint mir oft auch zwischen den Reichen und Armen zu klaffen – in unserer Gesellschaft und global.

Ich – und für die meisten von uns gilt das ebenso – stehe auf der Seite des Reichen und das beschämt mich. Es ist weder mein Verdienst noch meine Schuld. Und ich erlebe die Ohnmacht, die Kluft zwischen Reich und Arm zu überbrücken, wirksam Hilfe zu leisten.
Doch das Wenige, was ich tun kann, bleibt manchmal auch ungetan: Mehr von dem abzugeben, was ich habe; mich politisch für gerechte Bedingungen in unserem Land und weltweit zu engagieren; zu versuchen, den Armen, denen ich begegne, auf Augenhöhe zu begegnen; sie immer mit in mein Gebet zu nehmen und mich nie mit der herr-schenden Ungerechtigkeit abzufinden; sie gar als gottgegeben anzunehmen. Das wäre ein Frevel.
Zumindest das sagt uns Jesus sehr deutlich in diesem Gleichnis.

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25. Sonntag im Jahreskreis –21. / 22.09.2013

Eingereicht von markus am 20. Sep 2013 - 08:52 Uhr

Manche Evangelientexte haben, so scheint es uns, kaum etwas mit unserem Leben zu tun. Aber der heutige Text wirkt wie geschrieben für die Welt, in der wir leben: Bankenkrise, verzockte Milliarden, Verschuldung, Vertrauensverlust. (Lk 16, 1-13)

Geld ist die Achse, um die sich unsere Gesellschaft dreht, und so hält Jesus eine große Rede über Reichtum und Armut – ein Thema, das der Evangelist Lukas immer wieder aufs Tapet bringt, weil es so wichtig ist. Denn die Zuhörer des Lukas waren in einer ähnlichen Situation wie wir heute: Viele hatten Geld und dachten nicht daran, sich wie Jesus in die radikale Besitzlosigkeit zu stürzen.

Müsst ihr auch nicht, sagt Jesus hier, aber fragt euch, wie ihr mit Geld umgeht und vor allem: Was bedeutet es euch? Ist es Mammon, also wörtlich übersetzt: „das, worauf man vertraut“? Oder dient es dazu, Elend und Ungerechtigkeit zu mildern?

Könnt ihr glauben, dass Gott euch sein Heil schenkt, oder müsst ihr euch kaufen, was glücklich macht? Müsst ihr euch gegen alles absichern, was gefährlich werden könnte, oder könnt ihr vertrauen, dass Gott euch hält und trägt?

Die Frage, ob wir Gott dienen oder dem Mammon, ist eine Frage nach unseren Ängsten – und nach der Hoffnung, die uns erfüllt. Es ist die zentrale Frage an uns Christen, egal ob wir nun ein dickes Bankkonto haben oder nicht.

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24. Sonntag im Jahreskreis 14. / 15.09.2013

Eingereicht von markus am 14. Sep 2013 - 14:54 Uhr

Die Geschichte von den beiden ungleichen Brüdern (Lk 15,1-10). – Ich mag die beiden Brüder, jeden auf seine (und meine) Weise. Den einen, weil er ohne viel Aufsehen in Treue zu Hause bleibt und tut, was er zu tun hat. Er ist der ältere Bruder, und vermutlich spricht er in mir die Vernünftigkeit und die Verlässlichkeit an. Ich kann ihn gut verstehen, dass er am Ende enttäuscht ist, dass er sich übergangen und mit seinem Engagement zu wenig gewürdigt fühlt. Und ich mag natürlich auch den jüngeren Bruder, der sich aufmacht und die Welt und das Leben kennenlernen will. Der etwas riskiert, nämlich auch Scheitern und Verarmung, Fremdheit und Bedürftigkeit, Verstrickung und den Verlust seiner Würde. Vermutlich spricht er in mir die Abenteuerlust und den Mut für Neues und Unbekanntes an. Und er riskiert noch etwas, nämlich als Gescheiterter und Herunterge-kommener zurückzukommen, in aller Verlorenheit und in aller Ungewissheit, ob und wie er wieder zu Hause ankommen kann.

In den letzten Jahren hat die Geschichte immer stärker den Titel: „Der barmherzige Vater“ bekommen. Ich bin dankbar für diese „Umbenennung“, für diese Verschiebung, denn Gottes Herz ist groß genug für beide.

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23. Sonntag im Jahreskreis – 07. / 08.09.2013

Eingereicht von markus am 06. Sep 2013 - 11:10 Uhr

Jesus kann sehr zärtlich sprechen. Aber auch sehr schroff (Lk 14,25-33). An diesem Sonntag ist er eher schroff und sagt: Wenn jemand nicht sein ganzes Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein. Kein Wunder, möchte man da antworten, dass nur ein paar wenige mit ihm gegangen sind.

Wer will denn seine Familie, seinen Besitz und alles ihm lieb Gewordene einfach so zurücklassen? Wer will sich denn aufgeben, nur um mit Jesus zu ziehen? Ja, genau das ist die ernste Frage. Die meisten Menschen möchten ihr Leben und Jesus noch dazu. Davor warnt Jesus. Ich will nicht am Rand deines Lebens stehen, sagt er sinngemäß. An mich glauben, sagt Jesus, heißt: mich zur Mitte des Lebens machen. Am Morgen, am Mittag, am Abend; beim Arbeiten, beim Lieben, beim zu Bett gehen. Einfach immer. Glaube heißt, das ganze Leben von ihm bestimmen zu lassen. Man gehe getrost seinen Geschäften nach, aber man bitte dabei immer: Dein Wille geschehe. Wer kann das? Das ist nicht die Frage. Jesus interessiert kein Können. Jesus interessiert die Absicht, das Bemühen, mein guter Wille. Damit könnte man doch anfangen, oder? Und Erfolge dann getrost dem Heiland überlassen.

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22. Sonntag im Jahreskreis – 31.08. / 01.09.2013

Eingereicht von markus am 30. Aug 2013 - 11:34 Uhr

Ist das heutige Evangelium ein Lob der Bescheidenheit? (Lk 14, 1.7-14) Mag sein, denn es ist ja wohl immer gut, sich nicht gleich zu wichtig zu nehmen.
Aber da ist auch noch eine andere Blickrichtung bzw. eine andere Wichtigkeit, nämlich die Armen und die Krüppel, die Lahmen und die Blinden. Vielleicht ist das heutige Evangelium ein Lob der Aufmerksamkeit, und zwar der Aufmerksamkeit für Schwache. Schwach ist jemand, wenn er sich selbst nicht zu helfen oder zu versorgen weiß, wenn er auf andere angewiesen ist und wenn er sich nicht auf gleicher Augenhöhe revanchieren kann, wenn die Beziehung also einseitig bleibt. Kaum jemand will schwach und angewiesen sein, und dennoch ist das ein Wesensmerkmal unseres Glaubens und unserer Kirche: Aufmerksamkeit für die Schwachen um uns, und zwar nicht nur aus der Distanz, sondern sogar beim Fest in unserem eigenen Haus, am eigenen Tisch, im unmittelbaren Kontakt und Gespräch, nahe „an der eigenen Haut“.
Eines Tages wird das die entscheidende Frage an uns sein, die Frage nach unserer Aufmerksamkeit für die Schwachen um uns, aber auch für das Schwache in uns und an uns. Und dann werden wir alle Erlöste und Selige sein.
Einen schönen Sonntag und eine gute Woche
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21. Sonntag im Jahreskreis– 24. / 25.08.2013

Eingereicht von markus am 23. Aug 2013 - 17:09 Uhr

Wenn ich immer wieder abends vor dem Fernseher hänge und nicht ins Bett komme, ist schnell der Punkt erreicht, wo aus ein paar Mal eine Gewohn-heit und aus der Gewohnheit eine Sucht wird. Dann ist es schwer, wieder Ordnung ins Leben zu be-kommen.

Wenn ich meinen Glauben nicht mehr praktiziere, mich nicht mehr in Gott festmache und mich nicht um das Größere in meinem Leben kümmere, dann ist irgendwann der Punkt erreicht, wo ich gar nicht mehr merke, dass ich ausgetrocknet bin.

Wenn wir der Natur ständig unseren Müll, unsere Abgase und unseren Dreck zumuten, dann ist irgendwann der Punkt erreicht, an dem wir das nicht mehr rückgängig machen können und die ökologische Ordnung zusammenbricht.

Wenn Jesus uns mahnt (Lk 13,22-30), durch das enge Tor zu gelangen, dann sagt er: Mensch, du triffst immer wieder Entscheidungen und jede Entscheidung hat Konsequenzen. Du kannst nicht so tun, als ob dir nichts passieren könnte, egal wie du dich entscheidest. Wenn du dich nur treiben lässt, wirst du dein Leben vertun. Nimm dein Leben ernst. Triff deine Entscheidungen so, dass du auch die Konsequenzen bedenkst, bevor es zu spät ist.

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20. Sonntag im Jahreskreis– 17. / 18.08.2013

Eingereicht von markus am 16. Aug 2013 - 18:48 Uhr

Das Magnifikat, Marias großer Lobgesang auf Gottes Wirken in der Welt, verbindet Himmel und Erde. Denn das Lied leugnet nicht das Elend der Welt, es singt von Hunger und Machtlosigkeit sowie von der Schuld der Menschen. Doch Maria bleibt nicht dabei stehen. Mit revolutionärer Glaubenskraft singt sie von Gott, der diese Verhältnisse umkehren wird.

Dietrich Bonhoeffer hat zum Magnifikat geschrieben: „Dieses Lied der Maria ist das leidenschaftlichste, wildeste, ja man möchte fast sagen revolutionärste Lied, das je gesungen wurde. Es ist nicht die sanfte, zärtliche, verträumte Maria, wie wir sie auf Bildern sehen, sondern es ist die leidenschaftliche, hingerissene, stolze, begeisterte Maria, die hier spricht.“

Doch diese Umkehr, dieses „Auf den Kopf stellen“ (was vielmehr ein auf die Füße stellen verkehrter Verhältnisse ist) erfolgt nicht mit Gewalt, sondern durch die Geburt eines Kindes. Und die Mutter dieses Kindes ist ein junges Mädchen aus dem letzten Winkel des Römischen Weltreiches. Das Magnifikat verbindet Himmel und Erde. Und deshalb passt es so gut zu dem Festtag von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel vor einigen Tagen. Einen schönen Sonntag und eine gute Woche wünschen auch im Namen des Pastoralteams

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19. Sonntag im Jahreskreis– 10. / 11.08.2013

Eingereicht von markus am 08. Aug 2013 - 19:02 Uhr

Mahnende Worte für die Oberhirten – da können wir uns bequem zurücklehnen, oder? Auf die Nachfrage von Petrus wird Jesus ganz deutlich (Lk 12,32-48): Wehe denen, die sich als Herren aufspielen und die quälen, die sich nicht wehren können!
Kein Wunder, dass uns die aktuellen Machtmissbrauch - Vorkommnisse in der deutschen (und der irischen, amerikanischen, österreichischen …) Kirche in den Sinn kommen.
Aber Jesu Worte gelten allen Christen: Es ist bitter schwer, zu warten. Da kann man leicht müde werden. Oder nur noch auf die eigene materielle Sicherheit achten. Oder sich gehen lassen, als gäbe es kein Morgen.
Man kann alte Machtverhältnisse wiederherstellen, die doch eigentlich schon überwunden waren. Oder die Türen verschließen vor der bösen Welt da draußen und ängstlich zitternd unter sich bleiben wollen.
All das, so warnt uns das Evangelium, kann passieren, weil der Herr des Hauses auf sich warten lässt. Bleibt trotzdem wach und offen und solidarisch! Der Herr des Hauses wird es euch lohnen! Wenn er kommt, wird er euch bedienen, als wäret ihr größer und wichtiger als er.

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18. Sonntag – 03. / 04.08.2013

Eingereicht von markus am 02. Aug 2013 - 13:22 Uhr

Auf offener Straße kommt es zu einem Konflikt. Jesus, der wandernde Prediger, wird von einem Menschen bestürmt, der ihm sagt: Meister, hilf mir und sag meinem Bruder, er solle das Erbe mit mir teilen (Lk, 12,13-21).

Jesus antwortet: Was habe ich mit eurem Erbe zu tun? Seht euch lieber vor, dass ihr nicht habgierig werdet. Um das noch deutlicher zu unterstreichen, erzählt Jesus dann von einem Bauern, der nicht genug kriegen konnte und eine Scheune nach der anderen baute. Einen Sparbrief nach dem anderen anlegte, würde man heute vielleicht sagen. Aber es nützte ihm nichts. Bald darauf starb er und konnte nichts von seinem Besitz mitnehmen.

Jesus liebt solche Geschichten, die wir Gleichnisse nennen. Darin vergleicht er das alltägliche Leben mit einer Geschichte, die er irgendwo gehört oder erlebt hat. Und überlässt es dann uns, den Zu-hörern, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Hier heißt der richtige Schluss: Geh liebevoll um mit deinem Besitz. Und liebevoll heißt: Denke nicht nur an dich und dass es dir gut geht. Spare für die Not, aber auch für die Not der anderen. Dann wird dein Leben reicher als durch immer mehr Geld. Nur wer Liebe austeilt, macht sich reich. So ist das bei Gott.

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13. Sonntag im Jahreskreis - 29./30.06.2013

Eingereicht von markus am 26. Jun 2013 - 11:06 Uhr

Schroff, ja ablehnend erscheint Jesus in diesem Evangelium (Lk 9,51-62).

Doch diese Charakterisierung sagt weniger über Jesus aus und mehr über unser Bild von ihm. Ich glaube, unser Gottesbild neigt oft zu Einseitigkeiten. War es über sehr lange Zeit der strenge, strafende Gott, ist das Pendel seit einigen Jahrzehnten zur anderen Seite ausgeschlagen: der liebe, alles ver-zeihende, gütige Jesus. Die Wahrheit liegt wohl eher in der Mitte und legt uns die Mühsal der Differen-zierung auf.

Der Glaube ist ein Geschenk, ohne das ich nicht leben mag, zugleich weist uns Jesus aber auch auf die Ernsthaftigkeit dieses Geschenks hin. Der Glaube ist Zuspruch, aber eben auch Anspruch an mich. Und anders kann ich es mir auch nicht vorstellen, denn nur so fühle ich mich von Gott als freier Mensch auch ernst genommen. Denn auch wenn der Glaube mich „in die Pflicht nimmt“, ist er stets ohne Zwang. Auch darauf weist das Evangelium hin: Als Jakobus und Johannes das samaritische Dorf, das Jesus und die Jünger nicht aufnimmt, vernichten wollen, weist Jesus sie zurecht. Frei darf ich mich für Gott entscheiden, doch meine Entscheidung muss auch Konsequenzen haben. Das macht den Glauben so wertvoll.

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Der nächste Sonntagsbrief erscheint am Ende der Ferien am 04.08.2013


12. Sonntag im Jahreskreis – 22. / 23.06.2013

Eingereicht von markus am 21. Jun 2013 - 14:39 Uhr

Was für eine Aufforderung: mein Kreuz auf mich nehmen, mich selbst verleugnen und Jesus nachfolgen (Lk 9,14-24).

Da sträubt sich erst einmal alles in mir. Als ob Christ sein bedeuten würde, alles zu erdulden und sich selbst gering zu achten. Das kann es nicht sein. Aber dass es im Leben um mehr geht als um mich. Dass ich selbst nicht das letzte Ziel meines Lebens bin, das kann ich gut in dieser Aufforderung hören. Das Leben ist nicht dazu da, um mir jeden Tag so angenehm wie möglich zu machen. Ich bin dazu da, um mit meinem Leben für etwas Größeres einzustehen. Dazu zu stehen, dass mein Alltag der Ort des Mensch gewordenen Gottes ist. Zu bekennen, dass diese Welt das Projekt Gottes ist, dazu gedacht, das Reich Gottes aufscheinen zu lassen.

Und die Frage der Nachfolge ist die, ob ich bereit bin, mich für dieses Projekt Gottes, für sein Reich mit Haut und Haaren in Dienst nehmen zu lassen. Auch wenn es unangenehm und steinig wird. Lasse ich mich anstecken, für etwas zu leben, das größer ist als ich und das von Gott selbst unterstützt wird? Oder will ich mir selbst genug sein? Mein Leben gewinnen kann ich nur, wenn ich das Größere wähle.

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11. Sonntag im Jahreskreis – 15. / 16.06.2013

Eingereicht von markus am 14. Jun 2013 - 22:06 Uhr
Eine Frau wird handgreiflich (Lk 7,36-8,3). Noch dazu eine, die im Haus eines anständigen Mannes und gottesfürchtigen Theologen nichts zu suchen hat. Das weiß sie auch. Sie schleicht sich von hinten an Jesus heran. Sie wagt es nicht, sich auf Augenhöhe zu begeben, bleibt zu seinen Füßen hocken und macht sich zur Sklavin: Sie wäscht mit ihren Tränen und ihren Haaren die staubigen, verschwitzten Füße Jesu. Sogar das Salböl bringt sie noch selbst mit. Und Jesus lässt sie gewähren. Mehr noch: Er nennt sie ein Vorbild für andere.
Der Gastgeber, ein stolzer, selbstgerechter Pharisäer, lässt es an den einfachsten Höflichkeitsriten fehlen und beleidigt damit nach orientalischem Brauch seinen Gast schwer. Und hält sich trotzdem für etwas Besseres als die Frau, die ja schließlich eine stadtbekannte Sünderin ist.
Aber in Jesu Augen ist wieder einmal alles ganz anders. Die Sehnsucht der Frau, ihm nahe zu sein, vielleicht ein gutes Wort von ihm zu hören, ihre zärtliche Sorge um einen müden, kaum umsorgten Gast, wiegt alle anderen Taten auf. Sie kann hoch erhobenen Hauptes weggehen von der Festgesellschaft, während sich die anderen in Grund und Boden schämen müssten.
Aber davon wird im Evangelium nichts erzählt. Die Umkehr, das Erkennen der eigenen Lieblosigkeit und Überheblichkeit, ist halt eine schwierige Sache. Auch für uns.
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10. Sonntag im Jahreskreis – 08. / 09.06.2013

Eingereicht von markus am 08. Jun 2013 - 10:37 Uhr
Jesus hat etwas, was in unserer Zeit immer mehr verloren geht, wie Gesellschaftsforscher sagen: Mitgefühl. Das Wort ist noch schöner als das, was im biblischen Text dieses Sonntags steht: Jesus hatte „Mitleid“ mit einer Witwe, die gerade ihren Sohn zu Grabe tragen muss, also ihren zukünftigen Ernährer. (Lk 7,11-17)
Das Wort Mitleid klingt heute etwas flach, verwaschen und manchen sogar anrüchig. „Ich will kein Mitleid“, sagen viele mit Recht, ich will ernst genommen werden mit meinem Mangel. Jesus hat also Mitgefühl. Er weckt den gerade Gestorbenen von den Toten auf und lässt uns mit der schwierigen Frage zurück: Wie hat er das gemacht?
Müssen wir das wirklich wissen? Ich denke, nein. Jesus hat die Macht dazu, das muss uns genügen als Erklärung. Jesus kann etwas, was man als Sohn Gottes eben kann: Die Welt auf den Kopf stellen, einen Toten auferwecken, eine bettelarme Witwe glücklich machen. Jesus kann Mitgefühl in die richtige Tat verwandeln. Manchmal gelingt uns das ja auch. Wir können Mitgefühl in die richtige Tat verwandeln. Dann ist es wie bei der Witwe. Wo ich dem Armen von meinem Geld gebe, sieht er neues Leben. Wo ich Verzweiflung teile, sieht jemand neues Leben. Mein Mitgefühl, so klein es ist, ist der Anfang des Reiches Gottes auf Erden.

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9. Sonntag im Jahreskreis– 01. / 02.06.2013

Eingereicht von markus am 30. Mai 2013 - 15:56 Uhr
In der Auffassung, wir Christen seien die besseren Menschen, werden wir heute reichlich verunsichert. Wir können die Augen nicht vor der Wirklichkeit verschließen. Und die Ohren nicht vor dem Wort Jesu. Jesus hat den Juden und seinen eigenen Jüngern einen Heiden als Vorbild hingestellt. Dieser Heide hat zum Glauben gefunden, weil er gut war und helfen wollte. Sein Glaube war Vertrauen und Ehrfurcht. Den Hauptmann von Kafarnaum zeichnet der Evangelist Lukas (Lk 7,1-10) als einen gütigen und ehrfürchtigen Menschen, einen frommen Heiden, ein Vorbild auch für Juden. Lukas zeigt sich hier wie auch sonst als der ökumenische Evangelist; ihm liegt mehr daran, das Verbindende und Versöhnende als das Trennende zu betonen.
Gottes Heilswille umfasst auch alle, die den Schöpfer anerkennen. Unter ihnen besonders auch die Muslim, die sich zum Glauben Abrahams bekennen und mit uns den einen und barmherzigen Gott anbeten, der die Menschen am Jüngsten Tag richten wird. Aber auch den anderen, die in Schatten und Bildern den unbekannten Gott suchen, ist dieser Gott nicht fern; er gibt ja allen Wesen Leben und Atem und alles, und er will, dass alle Menschen gerettet werden. (2.Vatikan. Konzil, Über die Kirche, 16)

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Dreifaltigkeitssonntag – 25. / 26.05.2013

Eingereicht von markus am 23. Mai 2013 - 21:11 Uhr
„Am 30. Mai ist der Weltuntergang, wir leben nicht mehr lang …“, war im Jahr 1954 ein Nummer 1 Hit. Die Stimmung nach dem verschuldeten und verlorenen Krieg und im zu zwei Drittel zerstörten Land ging in Richtung Weltuntergang, aber fröhlich und beschwingt.
Weniger fröhlich war die Weltuntergangsstimmung der Jünger, als Jesus sich von ihnen verabschiedet (Joh. 16,12-15). Da hilft keine Musik, sondern nur ein besonderer Trost. Jesus sagt ihnen: Habt nicht so viel Angst in der Welt, euer und mein Vater wird euch die Wahrheit bringen und lehren. Und die Wahrheit ist: Die Erde, die schöne und geschundene, ist keine Heimat für uns. Wir wissen zwar nicht, ob sie einmal untergehen wird, aber wir wissen, dass Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen wird. Und wir dort in seiner Nähe sind und ihn sehen werden, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist.
Aber was noch wichtiger ist: Wir werden verstehen. Wir werden Gott verstehen, seine Weisen der Liebe und der Zuwendung. Wir werden auch uns verstehen, unsere Fehler und Fähigkeiten. So lange müssen wir warten – und dürfen feiern: den dreieinigen Gott, der die Welt erhält und unser Leben trägt. Wer Gott feiert, lebt schon in seiner Wahrheit, die als Liebe in der Welt ist.

Einen schönen Sonntag und eine gute Woche
wünschen auch im Namen des Pastoralteams

Reinhard Walterbach, Pfarrer
Rainer Kloppenburg, Pastor
Pater Sebastian, Pastor



Pfingsten – 18. / 19.05.2013

Eingereicht von markus am 16. Mai 2013 - 21:52 Uhr
Pfingsten gilt als das Fest der Kirche. Jesus hatte seinen Jüngern den Heiligen Geist verheißen. An Pfingsten hörten alle Völker das Wort Gottes in ihrer Sprache und sie empfingen den Hl. Geist.

Eine alte jüdische Vorstellung liegt dem Geheimnis zugrunde, dass jeder in seiner Sprache das Wort Gottes hören konnte: Wenn Gott spricht, wie er es schon einmal bei der Verkündung der 10 Gebote am Berg Sinai getan hat, dann verbreitet sich diese Botschaft über die ganze Welt, so dass jeder sie hören kann. Das Gewissen ist das Organ, mit dem der Mensch Gottes Anspruch an ihn wahrnehmen kann.

Der Geist ist der, der Gottes Wort weiter trägt und er ist zugleich derjenige, der das Herz der Hörenden öffnet, der Verstehen ermöglicht, denn nach menschlichen Kategorien ist die Botschaft des Evangeliums unsinnig, nicht einzuordnen.

Man müsste sie nach unseren Verstandeskriterien eigentlich ablehnen. Gott wird für uns Mensch, er lässt sich kreuzigen und der, der am Kreuz geendet hat, soll dann noch auferstanden sein. Nur wenn der Geist den Kirchenraum erfüllt, wenn er wirkt, dann können wir das Unwahrscheinliche glauben.

Einen schönen Sonntag und eine gute Woche
wünschen auch im Namen des Pastoralteams

Reinhard Walterbach, Pfarrer
Rainer Kloppenburg, Pastor
Pater Sebastian, Pastor



Siebter Sonntag der Osterzeit– 11. /12.05.2013

Eingereicht von markus am 10. Mai 2013 - 18:26 Uhr
Eins sein, damit die Welt glauben kann (Joh 17, 20-26). Diese letzten Worte Jesu vor seinem Leiden sollten uns wie ein Stachel im christlichen Fleisch sitzen. Denn welches Bild geben wir Christen ab!
Mit welchem Recht klagen wir eigentlich, dass so vielen die Botschaft Jesu nichts (mehr) bedeutet, christliche Werte nichts gelten, unser Gebet, unser Feiern, unser Angebot niemanden lockt – wenn wir doch täglich gegen seinen Ruf „Alle sollen eins sein!“ verstoßen.
Wir Christen sind skandalös getrennt in evan-gelisch und katholisch, in römisch und orthodox, in traditionell und progressiv.
Und in jeder Gemeinde gibt es Gruppen und Grüppchen, die einander den Altar nicht gönnen, vor dem sie stehen.
So etwas ist nicht attraktiv, weiß Jesus und bittet inständig den Vater, er möge zeigen, wie sehr er uns liebt, indem er uns einigt.
Um diese Einheit müssten auch wir bitten: mit schlechtem Gewissen, aber voll Hoffnung, unge-duldig und hartnäckig. Damit die Welt eine Chance bekommt, anders zu werden.

Einen schönen Sonntag und eine gute Woche
wünschen auch im Namen des Pastoralteams

Reinhard Walterbach, Pfarrer
Rainer Kloppenburg, Pastor
Pater Sebastian, Pastor





6. Ostersonntag – 04. / 05.05.2013

Eingereicht von markus am 03. Mai 2013 - 10:13 Uhr
Gott hat zwei Wohnungen. Eine davon, daran werden wir am nächsten Donnerstag erinnert, im Himmel.
Und die zweite, darauf verweist uns Jesus im heutigen Evangelium (Joh 14, 23-29), in unseren Herzen. Und damit wir das nicht vergessen in der „Heimatlosigkeit des Alltags“, in dem wir oft nicht zur Ruhe kommen und nicht bei uns selbst zu Hause sind, sendet uns Gott seinen Geist, der uns daran erinnert, und hinterlässt uns seinen Frieden, durch den wir zur Ruhe kommen können.
Weil Gott bei uns wohnt, sind wir bei ihm zu Hause, ist er unsere Heimat, in der wir verwurzelt sind. Christliches Leben ist immer ein Heimweg.
In meinem Leben gibt es zwei Orte, an denen ich dies besonders intensiv erfahren kann: das Gebet und der Gottesdienst. Im Gebet und im Gottesdienst erlebe ich immer wieder Momente, die mich an meine Kindheit erinnern: die Erfahrung absoluten Angenommenseins.
Was muss ich dafür tun? Gar nichts, denn solche Gotteserfahrungen sind immer Geschenk. Kann ich etwas dafür tun? Das Gebet und den Gottesdienst immer wieder aufsuchen und ganz da zu sein.

Einen schönen Sonntag und eine gute Woche
wünschen auch im Namen des Pastoralteams

Reinhard Walterbach, Pfarrer
Rainer Kloppenburg, Pastor
Pater Sebastian, Pastor


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