Newsbeiträge
26. Sonntag im Jahreskreis – 25./26.09.10
Heute gibt es so einen Text (Lk 16, 19-31). Er handelt vom reichen Mann und dem armen Lazarus. Der Reiche kommt nicht in den Himmel, der arme Lazarus schon.
Als der reiche Mann das mitbekommt, will er seine noch lebenden Brüder warnen lassen. Er wird abgewiesen mit den Worten: Sie können alles wissen, was in den Himmel führt. Mehr Wissen gibt es nicht.
Was sollen wir damit jetzt machen? Erst einmal gar nichts. Wir könnten uns nur einen Augenblick daran zu erinnern versuchen, wann wir das letzte Mal an den Himmel gedacht haben.
Oder uns gefragt haben: Komme ich da eigentlich hinein? Und wie mache ich das?
Dann gibt es hier die Antwort: Lebe nach dem Willen Gottes, wie ihn die Propheten und der Sohn Gottes gezeigt haben. Und mach dir sonst keine Sorgen. Denn Gott sorgt für dich, wie er für Lazarus gesorgt hat und weiter sorgt. Den Himmel verdient man sich nicht. Der kommt mir nahe, je näher ich dem Willen Gottes bin.
Einen schönen Sonntag und eine gute Woche wünschen
auch im Namen des Pastoralteams
Reinhard Walterbach, Pastor, und Maik Stenzel, Kaplan
25. Sonntag im Jahreskreis – 18./19.09.10
Aber da ist auch noch dieses andere Wort von dem Mammon, vom Geld, und es bleibt in einer merkwürdigen Offenheit und Kantigkeit stehen. Man kann nicht Gott und dem Geld zugleich dienen. Bei allem Sinn für die Klugheit und für das Verstehen der Dinge dieser Welt, so ist dieses letzte Wort doch eine deutliche Mahnung, eine unbequeme Infragestellung: Worauf setzt du deine Hoffnung? Worauf vertraust du und setzt du deine Kraft? Wie gehst du mit dieser Art der Macht um? Und was holst du dir – mit Geld – an selbst gemachter Sicherheit? Jesu frohe Botschaft ist an diesem Sonntag ein aufrüttelndes Wort. Und ich „erlaube“ Gott, mich aufzurütteln, weil ich glaube, dass er meine größere Freiheit will.
Einen schönen Sonntag und eine gute Woche wünschen
auch im Namen des Pastoralteams
Reinhard Walterbach, Pastor, und Maik Stenzel, Kaplan
24. Sonntag im Jahreskreis – 11./12.09.10
Ich kann das nicht mehr so recht glauben, seit ich manchmal vergeblich versucht habe, das überraschende Moment im Handeln des Vaters plausibel zu machen. Selbstverständlich, sagten mir meine Zuhörer, würden sie ihr Kind, das jahrelang weg war, mit Freude wieder aufnehmen, ganz egal, was es in der Zwischenzeit angestellt hat. Das hat mich überrascht, mir aber auch die Augen geöffnet: Ich selbst könnte und würde als Vater in einer ähnlichen Situation nicht anders handeln.
Das beunruhigt(e) mich: Traue ich Gott so wenig selbstverständliche väterliche Liebe zu, dass mich das barmherzige Handeln des Vaters im Gleichnis überrascht? Oder sitzt mein Leistungsdenken doch so tief, dass ich es kaum fassen kann, die Zuneigung Gottes nicht verdienen oder mich ihrer würdig erweisen zu müssen? Ich möchte diesem tief sitzenden Verdacht entgegenhalten: Selbstverständlich bin ich von Gott geliebt.
Einen schönen Sonntag und eine gute Woche wünschen
auch im Namen des Pastoralteams
Reinhard Walterbach, Pastor, und Maik Stenzel, Kaplan
Gebetswoche für die Einheit der Christen 2011
23. Sonntag im Jahreskreis – 04./05.09.10
Es gibt Bibelstellen, die möchten wir lieber gar nicht hören, weil sie unserer Lebenseinstellung und unserem Glauben zu widersprechen scheinen. Dazu gehört der Satz Jesu, dass wir nur sein Jünger, seine Jüngerin sein können, wenn wir die Eltern, Ehepartner und Kinder gering achten (Lk 14,25-33). Wie soll sich das mit der Liebe vertragen, die Jesus uns vorgelebt hat? Es hilft wenig, mir durchaus ernsthaft vorzunehmen, Jesus nachzu-folgen, wenn ich nicht um meine Schwächen weiß, um meine Bindungen an Menschen, an meine Arbeit oder anderes. Ich muss auch diese Bindungen im Licht des Reiches Gottes betrach-ten. Was heißt das? Bin ich abhängig von den Menschen, die ich liebe, beherrscht von der Angst, sie zu verlieren? Setze ich meine Arbeit absolut? Oder kann ich alles auch loslassen, weil ich mich in Gottes Liebe geborgen weiß?
Das ist zunächst ein Gedankenspiel – ähnlich den Plänen, die Jesus in der Bibelstelle schildert. Und wird dann Realität: Wenn ich spüre, dass ich innerlich wirklich von allem frei bin außer von Gottes Liebe, dann kann ich Jesus überall nachfolgen, wo er mich hinstellt. Auch als Vater oder Mutter, als Ehemann oder Ehefrau. Und dann helfen mir gerade auch diese menschlichen Bindungen, die Kreuze zu tragen, die ich im Leben tragen muss.
Einen schönen Sonntag und eine gute Woche wünschen
auch im Namen des Pastoralteams
Reinhard Walterbach, Pastor, und Maik Stenzel, Kaplan