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60 drunter und drüber

60 drunter und drüber: Seniorengemeinschaft 60 d & d feierte traditionelles Sommerfest

Eingereicht von dh am 22. Jul 2015 - 13:38 Uhr

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Schon am Anfang war es spannend. Als der Bus Zumstrull am 15. Juli 2015 die 42 Teilnehmer/innen in Harderberg „eingesammelt“ hatte, begann das große Rätselraten: Wohin geht die angekündigte „Fahrt ins Grüne“. Als wir dann schließlich hinter Hasbergen am Hüggel anhielten, löste sich das Rätsel: Es war gerade nicht das vorgestellte Grüne, sondern die Töpferei Niehenke, allerdings mitten im Grünen gelegen.

Nach einer herzlichen Begrüßung schloß sich eine Führung (in zwei Gruppen) durch den historischen und den modernen Herstellungsbetrieb an. Mit launigen Worten führte uns Töpfermeister Bernd Niehenke und sein Mitarbeiter in die Tradition und Geschichte des „Pottbäckers am Hüggel“ ein. Seit 1799 haben bisher sieben Generationen aus dem roten Ton Näpkes, Kümkes, Geschirr, Schalen, Vasen, große u. kleine Rumtöpfe usw. geformt. Besonders beeindruckend sind die wunderschön gestalteten Gedenkteller oder Tafeln. Bernd N. erzählte, daß sein Großvater sieben Söhne hatte und „jeder hatte eine Schwester“ ( bekannte Scherzfrage an Schulklassen: Wie viele Kinder waren es?). Na klar, wir wußten es: Es war eine richtige „Schneewittchenfamilie“ – Die Söhne konnten nicht nur super töpfern, sondern hatten noch ein anderes Handwerk, wie Schmied, Schreiner, Maurer und dergl. erlernt. So haben sie selbst die Maschinen zur Herstellung von Blumentöpfen (kleine und sehr große) erfunden und hergestellt. Damit hat sein Großvater – so berichtete Bernd H. voller Stolz – an einem Tag 10.000 Blumentöpfe geformt! Die Blumentöpfe bildeten damals die Grundlage für die Aufrechterhaltung und Erweiterung des Betriebes. Wir gerieten ins Staunen, wie dann der Töpfermeister aus einem Klumpen Ton eine wunderschöne Kuchenform an der Töpferscheibe formte. Aber diese Fachleute können nicht nur Gebrauchsgegenstände herstellen, sondern auch richtige Kunstwerke, wie z. B. eine Palme. Bei solchen Aufträgen wird meist gleich eine Kopie erstellt, weil bei dem zweimaligen Brennen (nach der Glasur muß der Gegenstand noch einmal gebrannt werden!) ganz leicht etwas entzweigehen kann. - Zahlreiche Geschichten ranken sich um die sagenumwobenen kleinen Gehilfen, die „Hüggelzwerge“. Da nun kein Mensch die kleinen Wichte je gesehen hat, waren der Fantasie bei der Herstellung keine Grenzen gesetzt. So sieht man sie nun in allen Größen und Ausführungen überall in der Werkstatt, in den Verkaufsräumen und im Freien.

Nach so vielen Eindrücken konnten wir uns an einer liebevoll gedeckten Tafel bei Kaffee und leckerem Kuchen erholen. Bernd N. begleitete uns am Akkordeon u. sein Mitarbeiter sorgte mit seiner Baßgitarre für den richtigen Sound. Die beiden Stimmungsmacher unterhielten uns mindestens eine Stunde lang mit - meistens in Plattdeutsch - gesungenen lustigen Liedern und Shanties. Dabei wurden wir aufmerksam mit Bier, Wein und Schnäpschen versorgt. Mehrere Teilnehmer hatten es sich draußen unter Sonnenschirmen gemütlich gemacht, wo sie auch die Musik genießen konnten.

Fazit: Es war wieder ein tolles gelungenes Sommerfest! Großer Dank an Günther Kassen und seine „Kümmerer“!