St. Peter und Paul

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Aus der Geschichte von St. Peter und Paul

Zwischen 826 und 876 wird Oesede erstmals erwähnt. Eine Kirche, dem Hl. Remigius geweiht, könnte schon bestanden haben.

1095 wird die Oeseder Kirche (St. Remigius) erstmals in einer Urkunde des Klosters Iburg erwähnt.

1483 wurde die Pfarrseelsorge der Klosterbauernschaft der Kirchengemeinde St. Remigius in Oesede übertragen, um den Unterhalt des Oeseder Pfarrers zu sichern.

1624 änderte sich das Schutzpatronat. Statt des heiligen Remigius tauchen nun Petrus und Paulus als Kirchenpatrone auf. Da der Westfälische Friede 1624 zum Normaljahr erklärt hatte und der Pfarrer danach katholisch war, blieb die Pfarrstelle gemäß der Ordnung von 1650 bei der katholischen Konfession.

1709/10 folgte nach Abriss von Chor und Kirchenschiff ein doppelt so langer Anbau an den alten Turm aus dem 13. Jahrhundert. Standort dieser Kirche war der Platz des heutigen Pflegeheimes St. Josef.

1819 wurde die Kirche nach Abbruch des Chores nochmals um die Hälfte erweitert. Als Inneneinrichtung erhielt sie die Rokokoausstattung der Osnabrücker Dominikanerkirche, deren Kloster verstaatlicht worden war.

1897 gründete sich ein Sammelverein für eine neue Kirche.

1902 beschloss der Oeseder Kirchenvorstand den Bau einer dreischiffigen, neugotischen Hallenkirche aus behauenem Sandstein mit Platz für 1200 Menschen. Die Zahl der Katholiken in Oesede war nämlich durch den Zuzug zahlreicher Hüttenarbeiter auf 3000 gestiegen.

1903 wurde mit dem Bau der heutigen Kirche St. Peter und Paul auf einem vom Meyerhof erworbenen Grundstück begonnen.

1904 Nach Zahlung einer Abstandssumme von 40000 Goldmark an die Muttergemeinde Oesede wurde die Klosterbauernschaft zur selbständigen Pfarrei erhoben.

1906 war das fast domartige Kirchenbauwerk St. Peter und Paul samt dem 75 Meter hohen Turm fertig gestellt. Am 31. Mai weihte Bischof Hubertus Voß das Gotteshaus ein. Kirchenschiff und Chor der alten Kirche wurden abgerissen. Die Steine des Kirchtur­mes hatten schon 1903 in den Fundamenten von St. Peter und Paul Verwendung gefunden.

1912 wurde auf Initiative des MGV Harmonia Oese­de in St. Peter und Paul eine neue Kanzel eingebaut, ein Werk des Osnabrücker Bildhauers Memken.

1917 mussten die fünf größten Glocken zu Rüstungszwecken abgegeben werden.

1922 erhielt der sog. Dütedom neue Bronzeglocken.

1928 erfolgte die 1. Renovierung der Kirche. Sie dauerte ein Jahr, weil die damalige Freskenausmalung des Gewölbes und der Wände viel Kleinarbeit erforderte.

1942 wurden wieder die Glocken zu Kriegs­zwecken vom Turm geholt und eingeschmolzen.

1948 schenkte die Kirchengemeinde St. Peter und Paul ihrem Pfarrer Quebbemann zum 40jährigen Priesterjubiläum das Geld für neue Stahlglocken. Sie hängen noch heute im Turm.

1958 kam die 2. Renovierung von Kirchenschiff und Chor. Die farbige Freskenausmalung verschwand unter einer altweißen Farbschicht.

1975 gab es eine gründliche Außensanierung. Turm und Dach erhielten eine neue Schiefereindeckung.

1980/81 wurde der Kirchenraum saniert und entsprechend der Liturgiereform des 2. Vatikanums umgestaltet. Der Chorraum wurde ins Kirchenschiff vorgezogen und ein sechseckiger Sandsteinblock für die Feier der Liturgie zum Volke hin aufgestellt.

1990 war eine Sanierung des Außenmauerwerks der Kirche dringend erforderlich. Turm und Gewölbe zeigten große Risse. Es erfolgte eine Stabilisierung des Kirchengebäudes mit Edelstahlankern.

2006 Feier des 100jährigen Bestehens von St. Peter und Paul.

2008 zählt St. Peter und Paul 4650 Gemeindemitglieder.

 

Einblicke

Der Hochaltar
Der Hochaltar

Beim Eintritt durch das Hauptportal wird der Blick durch die eindringliche Schlichtheit des lang gestreckten Kirchenschiffes wie selbstverständlich auf den Chorraum mit Hoch- und Hauptaltar gelenkt, dem Zentrum der gottesdienstlichen Feier. Den Hochaltar im Stil der Neugotik fertigte 1906 der Osnabrücker Bildhauer Memken. Es war eine Stiftung des Fabrikanten Carl Stahmer. Der Altarunterbau, bestehend aus einem Block aus weißem Marmor, zeigt zwischen Säulenelementen Bilder von Propheten des Alten Testamentes. Im filigranen Altaraufsatz, kunstvoll geschnitzt aus Eichenholz und mit Blattgold belegt, sind sechs farbig gestaltete Skulpturen von Heiligen zu sehen: Petrus, Elisabeth, Benedikt, Bonifatius, Agnes und Paulus. Im Mittelpunkt des Altaraufbaues steht alles überragend der Tabernakelaufbau. Oberhalb des Tabernakels befindet sich in einer Nische das Altarkreuz, darüber thronend Gott Vater und eine Taube, das Symbol des heiligen Geistes.

 

Die Orgel
Die Orgel

Oberhalb des Hauptportales befindet sich auf einer Empore die Orgel. Sie wurde in den Orgelwerkstätten der Firma Speith in Rietberg gebaut und 1969 eingeweiht. Die 40 Register der Orgel sind verteilt auf drei Manuale und einem Pedalwerk. Die klanglich unterschiedlichen Register sind mit insgesamt 3284 Pfeifen bestückt. Der Klangreichtum der Orgel ermöglicht es, Werke von der Barockzeit bis in die Moderne zu spielen. 

Die Kanzel
Die Kanzel

1912 wurde auf Initiative des MGV Harmonia die vom Bildhauer Memken aus Eichenholz geschnitzte Kanzel eingebaut. Abgeteilt durch die Figuren Chrysostemus, Augustinus, Elias und Moses zeigt sie vier Szenen des Neuen Testamentes: Jesus spricht mit Nikodemus, die Frau am Jakobsbrunnen, Jesus beruft Petrus und die Bekehrung des Saulus zum Paulus. Der Schalldeckel trägt als krönende Figur den predigenden Christus.

 

Das Taufbecken
Das Taufbecken

Wer die Kirche St. Peter und Paul durch das Seitenportal betritt, erblickt zuerst das romanische Taufbecken aus Bronze. Es ist das älteste Kunstwerk dieser Kirche. Bis heute wird daran die Taufe gespendet. Das Becken hat die Form einer umgekehrten Glocke und wurde um 1220 angefertigt. Die drei Klauenfüße, auf denen es steht, wollen zeigen: Christus hat die Dämonen besiegt und uns aus ihren Klauen gerettet. Die Form eines Kessels war nötig, weil damals dies Sakrament noch durch Untertauchen vollzogen wurde. Im oberen Drittel des Taufbeckens sieht der Betrachter ein umlaufendes Flachrelief mit 14 Figuren. Die zwölf Apostel und ein Prophet werden sitzend dargestellt. In der Mitte erkennt man einen Vierpass, in welchem der auf dem Berg zwischen Moses und Elias verklärte Christus erscheint. Wer getauft wurde, ist mit Christus verklärt und zum ewigen Leben berufen.